Wann: |
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Fr, 27.06.2014 bis Di, 30.09.2014 |
Zeit: |
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19:00 Uhr |
Ort: |
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Schloss Gabelhofen, 8753 Fohnsdorf |
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'To the Stars on the Wings of Art' 28 Juni - 10 September 2014.
Es ist eine ganz besonderer internationale Ausstellung von unseren Galerie Kuenstlern:
Christoph Schmidberger (OEST/USA), Ronnie Flotsam (Australian), Chen Zhiguang (China), Chen Linggang (China), Daisaku Kawada (Japan), Joohee Chun (Korea), Christa Walhof (Deutschland), Richard Batty (London), Helen Steele (Ireland), Sarawut Chutiwongpetit (Thailand), Glory Charles (Antigua), Martino Caridi und Vincenzo Balsamo (Italien), Emmerich Weissenberger, Axel Staudinger and Edith Temmel (Austria), Marco Zaffino (GB) a.o.
'Spicy Asian Art Exhibition' by Richard Rabensaat
Neue atemberaubende Kunst aus Asien zeigt Helga Fox in dieser Ausstellung im Schloss Gabelhofen.
Die Bilder und Skulpturen sind zwar nicht aus Curry, Ingwer, Kumin, Seam und Safran gemacht, wirken aber wie eine starke, wohl ausgewogene Gewürzmischung. Selbst die verchromten Ameisen von Chen Zhiguang leuchten teilweise in den bunten Farben des Regenbogens oder eben der verschiedenen asiatischen Gewürzmischungen.
Während in der Europäischen Kunst gelegentlich ein bedeutungsschwerer Unterton mitschwingt, zeigen die Werke der asiatischen Künstler ein leichhändiges Spiel mit Mustern und Farben, Formen und Figuren. Daraus entsteht ein wohl schmeckendes Ganzes. Die asiatischen Künstlerinnen und Künstler bringen einen neuen, würzigen Geschmack in die gelegentlich etwas fade Berliner Szene.
Daisaku Kawadas vielgestaltige Muster auf MDF Platten wimmeln von kleinteiligen Elementen, die sich zu einem kunstvollen Tableau verbinden. Kreisformen, Quadrate und Linienmuster lassen Sonnen, Wände und Anklänge an Blumen aufscheinen. Die Motive sind angedeutet, aber nicht ausformuliert. Es entsteht eine vielschichtige räumliche Geometrie. Das Bild bleibt dabei in einem assoziativen Schwebezustand, der dem Betrachter die Entscheidung überlässt, ob es sich um ein schönes Muster, oder um eine raffiniert verschlüsselte abstrakte Landschaft handelt.
Völlig ohne eine gegenständliche Andeutung kommt dagegen Joohee Chun aus. Ihre vielfach geschichteten Acrylbilder eröffnen einen Bildraum, der von der diffizilen Überlagerung feinster Farbschlieren und darin eingefasster Fäden lebt. Die glänzend versiegelten Oberflächen wirken kostbar, prahlen aber nicht mit ihrer feingliedrigen Haptik.
Chen Linggangs Bilder scheinen Aneinanderreihungen von Portraits zu zeigen. Die Portraitierten sind allerdings nicht klar erkennbar, so dass letztlich nur ein Muster bleibt. Dieses reizt den Besucher nach dem dahinter liegenden Motiv zu suchen. Ist es George Washington oder Mao? Wie bei gut gewürzter Speise verbinden sich die einzelnen Zutaten des kleinteiligen Bildes ohne dass eine einzelne Komponente in den Vordergrund tritt. „Es ist einfach, Ameisen auf der Erde zu übersehen, aber es unmöglich Chen Zhiguangs Ameisen zu ignorieren“, schreibt eine Shanghaier Zeitung. „Ich vergleiche nie Ameisen mit Menschen, umgekehrt aber vergleiche ich schon“, sagt der Künstler. Er bewundere den Gruppengeist der Insekten. Seine Skulpturen sollen auch ein Zeichen des Respekts vor der Natur sein. Zhiguangs Krabbelwesen ziehen ihre Spur über Wände und Mauern, stehen ins riesenhafte vergrößert als Skulpturen in Ausstellungen und Kunstmessen oder stemmen sich als hybride Monsterwesen mit spitzen Zangen dem Betrachter entgegen. Aus den installativen Einzelmotiven bildet sich gelegentlich ein symbolgeladenes, menschenähnliches Ganzes. Manche Ameisenskulpturen erscheinen wie einem Alptraum entsprungen, blicken dem Betrachter aggressiv entgegen, oder sind mit Speer und Schild bewaffnet.
Den Gegenentwurf zu den gelegentlich alptraumhaften Figuren Chen Zhiguangs liefert der Chinese Zeng Chenggang. Rätselhaft erblüht sein silbern glänzender Lotus in einer amorphen Form. Für die Skulptur erhielt der Direktor der Akademie für Kunst und Design der Tsinghua Universität in Peking im vergangenen Jahr den Nord Art Preis der Carlshütte in Schleswig Holstein. Trotz ihres metallischen Äußeren sind die Figuren Zhiuguangs oft verspielt und symbolgeladen. Vielleicht sind sie aus einem Märchen in der Realität gelandet.
Auch Sarawut Chutiwonpeti ist ein Installationskünstler. Gelegentlich schafft er nahezu uniform weiße Räume, in denen viele sorgfältig arrangierte Gegenstände eine märchenhaft anmutende Geschichte erzählen. Ein Eisbär, ein Rinderschädel, eine kahle weiße Sonne künden ebenso von der bedrängten Natur, wie von menschlicher Einsamkeit und Verlassenheit. Andere Installationen des Künstlers schaffen ein vielfarbiges verwirrendes Labyrinth aus Neonlicht, glitzernden Metallelementen und verwirrenden Architekturen, von denen der Betrachter überwältigt werden kann, wie von einem Reisgericht mit einem zu Viel an Sambal Oelek.
© Foto: Christa Walhof
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