Freitag, 24. Februar 2023Es ist ein Werk, das sehr mystisch beginnt, kraftvoll und hoffnungsvoll den Glauben an die Auferstehung und das Jüngste Gericht vermittelt. Mozarts „Requiem“ ist ein Stück das unter die Haut geht. Es wird am Samstag, 25. März 2023 mit rund 150 Mitwirkenden auf der Bühne des großen Saals des Knittelfelder Kulturhaus aufgeführt. Besetzt ist das Stück mit vier Vokalsolisten, Chor und Orchester, wobei der Chor durchwegs im Vordergrund steht.
Requiem KV 626 ist Mozarts letzte Komposition. Sie zählt zu einem der höchsteingeschätzten und meistgespielten Werke des Komponisten. Er starb, während er etwa zwei Drittel verfasst hatte. Da es sich um ein Auftragswerk handelte, vervollständigte sein Schüler Franz Xaver Süßmayr das Requiem im Auftrag von Constanze Mozart, der Witwe des Komponisten.
Rund 150 Mitwirkende
Konzertmeisterin, Professorin Mag.a Lore Schrettner hat sich erneut (letzte Aufführung des Projekts 2016 im Kulturhaus) diesem geheimnisumwitterten Stück angenommen. Die Produktion besticht durch das Kammerorchester Accento unter der Leitung von Lore Schrettner, dem Projektchor Murtal, der allein aus rund 100 ChorsängerInnen besteht, den Solisten Angelika Niakan – Sopran, Klaudia Tandl – Alt, Mahdi Niakan – Tenor und Josef Pepper – Bass. Die Gesamtleitung hat der Musikprofessor und Chorleiter am Abteigymnasium Seckau, Thomas Held. „Für dieses anspruchsvolle Stück wird bereits seit Anfang Jänner geprobt, instrumental sind Streicher, Posaunen, Trompeten, Fagotte sowie Pauke und Orgel dabei“, so Lore Schrettner. Thomas Held ergänzt: „Der Projektchor Murtal setzt sich aus Sängerinnen und Sängern unterschiedlicher Chöre, aber auch aus ChorschülerInnen und Einzelpersonen zusammen.“ Für Ingrid Kaltenegger, die selbst zwei Chöre leitet, ist dieses umfangreiche musikalische Projekt generationenübergreifend. „Es steckt sehr viel Arbeit dahinter, vor allem die jugendlichen Sängerinnen und Sänger kommen damit mit einem anspruchsvollen Werk in Verbindung.“
Geheimnisumwitterter Auftrag
Mozart erhält 1791, schon schwer erkrankt einen geheimnisvollen Kompositionsauftrag. Ein unbekannter Bote fordert ihn auf, eine Totenmesse für einen Besteller gegen Bezahlung zu komponieren. Aber er darf nie erfahren, wer der Auftraggeber ist. Mozart sah darin ein Zeichen aus einer anderen Welt und dachte es sei der Auftrag für seine eigene Totenmesse. Nach Mozarts Tod am 5. Dezember 1791 lüftete sich das Geheimnis. Der Auftraggeber war Graf Franz von Walsegg zu Stuppach, ein begeisterter Amateurmusiker, der die Totenmesse für seine verstorbene Gattin komponieren ließ. Mozart ist während dieser Arbeit verstorben, konnte das Werk nicht vollenden. Angeblich hatte er da Gefühl er schreibt das Werk für sich selbst, da er sich schon sehr kränklich fühlte.
Von den zwölf Sätzen des Requiems waren der Introitus mit dem Kyrie zur Gänze und die Teile bis zum Lacrimosa in Mozarts typischer ausführlicher Art aufgeschrieben. Im achten Takt des Lacrimosa bricht seine Handschrift ab. Domine Jesu Christe und Hostias waren bereits entworfen, aber die drei letzten Sätze fehlten ganz. Süßmayr benutzte Mozarts Vorskizzen und auch die sicherlich ihm gemachten mündlichen Belehrungen.
Mozarts Totenmesse nimmt in dieser Bearbeitung Süßmayrs bis heute eine beherrschende Stellung in der kirchenmusikalischen Literatur ein. Dieses Werk ist ein Zeichen für die Entstehung von Kunst „viribus unitis“, also mit vereinten Kräften.
Uraufführung 1793
Die fragmentarische Uraufführung fand am 10. Dezember 1791, organisiert von Emanuel Schikaneder, in der Michaelerkirche in Wien statt. Die Uraufführung des gesamten Werkes erfolgte dann am 2. Jänner 1793 in Wien. Diese wurde im Rahmen eines Benefizkonzertes für Constanze Mozart und deren Kinder von Gottfried van Swieten veranstaltet. Am 14. Dezember 1793 kam es zur Aufführung als Totenmesse im Sinne der ursprünglichen Zweckbestimmung – Seelenmesse für die verstorbene Gräfin Walsegg in der Kirche des Zisterzienserstiftes Neukloster in Wiener Neustadt.
Für das Musikprojekt gibt es Karten ab sofort im Kulturamt Knittelfeld, Gaaler Straße 4, Tel.: 03512/86621, Mail: kulturamt@knittelfeld.gv.at, bei allen oeticket-Verkaufsstellen und unter www.oeticket.at. Kartenpreise: ab 21 Euro
Bildunterschrift: Ingrid Kaltenegger, Thomas Held und Lore Schrettner.
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