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Rotes Kreuz: Dauerkrisenmodus als neue Realität

Rotes Kreuz: Dauerkrisenmodus als neue RealitätFreitag, 17. März 2023

Rotkreuz-Präsident Schöpfer: „Erforderlich sind Nothilfe, Krisenvorsorge und Zivilcourage. Von Staaten, aber auch von jedem und jeder Einzelnen von uns!“

Krisen und Katastrophen überschlagen sich: Konflikte, Erdbeben, Dürren und Überflutungen töten Menschen oder zwingen sie zur Flucht aus ihrer Heimat. Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist mittlerweile im Nothilfe-Dauereinsatz. Auch in Österreich werden immer mehr Menschen aufgrund von klimabedingten Wetterextremen Hilfe benötigen.

„Die Klimakrise ist eine humanitäre Krise und wir müssen ihr jetzt entgegentreten. Als Hilfsorganisation wissen wir: Effiziente Prävention rettet Leben. Daher ist es essenziell, jetzt in Katastrophenvorsorge, Resilienz und Innovation zu investieren. Ebenso wichtig ist eine solide gesetzliche Basis, um im Ernstfall professionell und effizient reagieren zu können. Aus diesem Grund ist es uns als Einsatzorganisation wichtig, in das neue Krisensicherheitsgesetz eingebunden zu sein“, so Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. Mit einem durchdachten Konzept der Katastrophenvorsorge und dessen gesetzlicher Verankerung kann im Katastrophenfall wertvolle Zeit gewonnen werden.

Nachbarn sind im Notfall Ersthelfer
Neben Schnelligkeit und fachlicher Kompetenz zählt im Einsatz auch Zivilcourage. Von Verkehrsunfall bis hin zu Hochwasser – oft sind es Nachbar:innen, Angehörige oder Passant:innen die als Erste bei den Betroffenen sind und Hilfe leisten. „Für Ersthelfer:innen gibt es unter anderem zwei Situationen, die Unbehagen auslösen können“, weiß Bundesrettungskommandant Gerry Foitik. „Einerseits haben viele Angst, Fehler zu machen – vor allem bei medizinischen Notfällen. Um sich sicherer zu fühlen, empfehle ich daher den regelmäßigen Besuch von Erste-Hilfe-Kursen. Andererseits gibt es wohl kaum ein schlimmeres Gefühl, wenn Menschen in Not sind und man die Zeit hat zu helfen, aber nicht weiß, an wen man sich wenden kann. Beispielsweise bei Hochwasser.“

Für solche Situationen haben das Rote Kreuz und Hitradio Ö3 im August 2007 das Team Österreich gegründet. Mittlerweile sind fast 100.000 Menschen Teil dieser Freiwilligenplattform. Sie helfen ehrenamtlich und spontan, sobald sie gebraucht werden. Die Team Österreich Digital App ist die digitale Drehscheibe, um Nachbarschaftshilfe schnell und zielgerichtet einzusetzen. Registrieren können sich alle, die im Fall von Schneechaos, Hochwasser oder Hitzeperioden ihren Mitmenschen helfen wollen. Per App folgt die Alarmierung zu Einsätzen. Aber auch Unwetterwarnungen, Checklisten und Tipps, wie man sich individuell auf Ausnahmesituationen vorbereiten kann, sind in der App verfügbar. „Wichtig ist, dass man sich auch selbst helfen kann. Ein Wasser- und Nahrungsvorrat für zwei Wochen, Kerzen, genug Futter für die Haustiere und Beschäftigungsmöglichkeiten, die auch offline möglich sind, sind einfache Maßnahmen. Und: Nur wer selbst gut vorbereitet und versorgt ist, kann im Ernstfall auch anderen Menschen helfen“, so Foitik.

Katastrophenhilfe ist komplexes Zusammenspiel
Für internationale Einsätze, so wie aktuell in den vom Erdbeben betroffenen Regionen in der Türkei und in Syrien, gibt es speziell ausgebildete Teams beim Roten Kreuz. Sie trainieren regelmäßig für den Ernstfall und sind jederzeit abrufbereit, sollte ihre Hilfe benötigt werden.

„Wirksame Hilfe in Krisensituationen ist komplex – es ist ein Zusammenspiel von Regierungen, Einsatzkräften, lokalen und internationalen Hilfsorganisationen und Zivilist:innen“, erklärt Martina Schloffer, Stv. Leiterin der Internationalen Zusammenarbeit beim Roten Kreuz. In den ersten Minuten sind Angehörige und Nachbar:innen die Ersten, die Menschen aus den Trümmern ziehen und Leben retten. Danach haben medizinische Versorgung, Unterkunft, Essen und Wasser oberste Priorität. Hier kommen Regierung und Hilfsorganisationen zum Zug.

Martina Schloffer: „Nach der lebensrettenden Nothilfe ist die langfristige Verbesserung der Lebensumstände eine zentrale Aufgabe für uns. Als Teil eines großen Gesamtplans der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung wird das ÖRK sich in Syrien auf die Reparatur der Wasserversorgung konzentrieren, in der Türkei werden wir mit Bargeldhilfe die Menschen vor Ort unterstützen, damit sie ihre Miete bezahlen, sich Werkzeug oder Kleidung kaufen können.“

Angesichts des immer weiter steigenden Bedarfs an humanitärer Hilfe, sind laufende Verbesserung und Professionalisierung essenziell. Immer besser werdende Koordinationsmechanismen helfen dabei, Informationen und Bedarfsanforderungen schnell und zielgerichtet zu kommunizieren. So wird die richtige Hilfe zur richtigen Zeit geschickt.

Das Rote Kreuz bittet dringend um Spenden:
Österreichisches Rotes Kreuz
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
Erste Bank: BLZ: 20.111
Kennwort: Erdbeben Türkei und Syrien

Oder unter: www.roteskreuz.at/erdbebenhilfe

Team Österreich Digital: www.roteskreuz.at/ich-will-helfen/team-oesterreich-digital
Erste Hilfe Kurse: www.roteskreuz.at/aktuelle-kurse

Bildtext: Am 17. März 2023 fand eine Pressekonferenz zum Thema „Dauerkrisenmodus als neue Realität“ im Generalsekretariat des Österreichischen Roten Kreuzes statt. Schwerpunkte waren die Nothilfe im Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien, Krisenvorsorge international und national sowie Zivilcourage.
Im Bild: v.l.n.r. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant; Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes; Martina Schloffer, Stv. Leiterin der Internationalen Zusammenarbeit;

Fotocredit: Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Markus Hechenberger


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