Armut verlangt Mitgefühl: Einblicke in das VinziDorf Graz
Alkohol spielt in vielen Lebensbereichen eine Rolle – als Kulturgut, Genussmittel und auch als Suchtstoff. Vor allem für Jugendliche erscheinen die langfristigen gesundheitlichen Risiken von Alkohol oft als fernliegend. Umso wichtiger ist es, junge Menschen frühzeitig über die möglichen Folgen von Alkoholkonsum aufzuklären und ihre Eigenverantwortung zu stärken.
In diesem Sinne besuchten Schülerinnen und Schüler der HTL Zeltweg, begleitet vom Abteilungsvorstand für Maschinenbau, Jürgen Schiffer, und der Religions- und Ethiklehrerin Lisa Stolz, das VinziDorf in Graz. Das Ziel des Besuchs war es, die Jugendlichen für den Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren und sie zu einer kritischen Auseinandersetzung anzuregen. Die Vinzenzgemeinschaft unterstreicht dabei die Botschaft, dass auch die sogenannte „hässliche“ Armut Mitgefühl und Solidarität verdient. Aussagen wie „der ist doch selber schuld!“ oder „der versauft eh alles!“ dienen oft als Vorwand, um Hilfe für Bedürftige zu verweigern.
Das VinziDorf nimmt eine besondere Rolle in der Betreuung obdachloser, alkoholkranker Menschen ein. Besonders hervorzuheben ist, dass die Bewohner dort so leben können, wie es ihnen möglich ist, ohne Anpassung an äußere Erwartungen. Das VinziDorf bietet eine dauerhafte Wohnmöglichkeit für chronisch alkoholkranke, obdachlose Männer – insgesamt 32 Schlafplätze in Einzelcontainern. Es gewährleistet die Deckung primärer Bedürfnisse wie Kleidung, Hygieneartikel und warme Mahlzeiten sowie Unterstützung in finanziellen und gesundheitlichen Fragen und die Möglichkeit, Teil eines sozialen Netzwerks zu sein.
Das Ziel der Vinzenzgemeinschaft ist es, Menschen in ihrer Not zu begegnen und sie an dem Punkt abzuholen, an dem sie Hilfe benötigen. Auch das Lehrerteam der HTL Zeltweg möchte durch Bewusstseinsbildung dazu beitragen, die Not der Obdachlosen sichtbar zu machen und den Blick für Mitmenschlichkeit zu schärfen.
Fotocredit: HTL Zeltweg
Comments