Ab heute sind weltweit sämtliche natürlichen Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann, aufgebraucht. Bereits am 6. April 2023 hat Österreich diese kritische Schwelle erreicht. Diese alarmierende Situation verdeutlicht, dass wir, um den Lebensstandard in den ressourcenintensivsten Ländern der Welt aufrechtzuerhalten, tatsächlich 1,7 Erden bräuchten!
Heute am 2. August ist ein entscheidender Tag für unseren Planeten. Der "Earth Overshoot Day" - der Erdüberlastungstag - ist angebrochen, und weltweit sind alle natürlichen Ressourcen, die die Erde in einem Jahr regenerieren kann, erschöpft. Dieser Tag markiert das bedenkliche Szenario, in dem die Menschheit sämtliche Ressourcen verbraucht hat, die unser Planet innerhalb eines Jahres wiederherstellen kann.
Der "Earth Overshoot Day" zeigt uns, dass bis zum heutigen Tag die globale Bevölkerung alles an Fleisch, Fisch, Getreide und Wäldern konsumiert hat, was die Erde in einem Jahr produzieren und erneuern kann. In den kommenden Monaten werden die wohlhabenderen Teile unserer achtmilliardigen Weltbevölkerung weiterhin nicht-nachhaltige Ressourcen verbrauchen und damit Abfälle erzeugen, insbesondere CO2-Emissionen, die nicht angemessen bewältigt werden können. Die Folgen für die Umwelt, das Klima und unsere Zukunft sind enorm.
UN-Generalsekretär António Guterres hat kürzlich betont, dass die Klimakrise durch die nicht-nachhaltige Produktion, Verpackung und den Konsum von Lebensmitteln angeheizt wird. Dieser Sektor ist verantwortlich für ein Drittel aller Treibhausgasemissionen, verbraucht 70 % des Süßwassers der Erde und trägt zu einem beispiellosen Verlust der biologischen Vielfalt bei.
Das Global Footprint Network berechnet seit den frühen 1970er Jahren das ökologische Defizit der Menschheit und veröffentlicht jährlich den Bericht zum "Earth Overshoot Day". Damals fiel dieser Tag auf den 25. Dezember, im Jahr 1999 auf den 26. September und 2005 auf den 27. August. Mit Ausnahme der Zeit während der COVID-Pandemie hat sich dieses Datum von Jahr zu Jahr vorgezogen, was die Reserven für zukünftige Generationen zunehmend gefährdet.
Obwohl es Kritik von Wissenschaftlern zu den auf dem CO2-Fußabdruck basierenden Berechnungen des GFN gibt, nehmen viele Länder den "Earth Overshoot Day" sehr ernst und erkennen ihn als wirksames Instrument, um das Bewusstsein für übermäßigen Konsum zu schärfen.
Die 10 ressourcenintensivsten Länder
Katar ist das ressourcenintensivste Land und hat bereits am 10. Februar 2023 seine Ressourcen aufgebraucht, gefolgt von Luxemburg am 14. Februar, Kanada, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den Vereinigten Staaten am 13. März. Australien, Belgien, Dänemark, Finnland und Südkorea haben ihre Ressourcen ebenfalls im März und Anfang April verbraucht, so die Daten des GFN.
Westeuropa: weniger als fünf Monate
In Westeuropa haben die meisten Länder ihre Ressourcen innerhalb von vier oder fünf Monaten erschöpft. Nordeuropäische Länder überschreiten ihre Grenzen dabei etwas schneller als die Südeuropäischen: Schweden am 3. April, Österreich am 6. April, die Niederlande und Norwegen am 12. April, Irland am 21. April, Deutschland am 4. Mai, Frankreich am 5. Mai, Portugal am 7. Mai, Spanien am 12. Mai, die Schweiz am 13. Mai, Italien am 15. Mai, das Vereinigte Königreich am 19. Mai und Griechenland am 21. Mai.
Das Global Footprint Network betont, dass diese Entwicklung noch umkehrbar ist. Wenn es gelingt, den Erdüberlastungstag bis 2050 um fünf Tage pro Jahr zu verkürzen, können wir einen positiven Einfluss auf die Zukunft unseres Planeten haben. Dafür sind gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten vor allem der Politik in Bezug auf den Konsum, die Effizienz der Güter- und Energieproduktion sowie umfangreiche Maßnahmen zur Erhaltung der Natur dringend erforderlich.
Wir stehen vor der Herausforderung, unseren Lebensstil nachhaltig zu gestalten und Verantwortung für die Erde und ihre begrenzten Ressourcen zu übernehmen. Es liegt an uns, die Zukunft unseres Planeten zu schützen und eine lebenswerte Umwelt für kommende Generationen zu erhalten. Zusammen können wir einen Unterschied machen.
Fazit: Diese alarmierende Situation verdeutlicht, dass wir, um den Lebensstandard in den ressourcenintensivsten Ländern der Welt aufrechtzuerhalten, tatsächlich 1,7 Erden bräuchten!
Comments