Die Reihe MeinMed, die medizinischen Vorträge im Kulturhaus Knittelfeld wurde mit dem Thema Morbus Parkinson – Aktuelles zu Diagnose und Therapie für die Saison 2024 eröffnet. Vortragender war Dr.med.univ. Lukas Gattermeyer-Kell von der Universitätsklinik für Neurologie Graz.
Bei der Parkinson-Krankheit im engeren Sinn kommt es zu Veränderungen im Nervensystem. Nervenzellen, die den wichtigen Botenstoff Dopamin produzieren, sterben frühzeitig ab. Es kommt zu Parkinson-Symptomen. Das Kernsymptom ist die Bewegungsverlangsamung und das Kleinerwerden von Bewegungen (Akinese). Die Erkrankung wurde erstmals 1817 vom englischen Arzt James Parkinson in der Monographie An Essay on the Shaking Palsy (Eine Abhandlung über die Schüttellähmung) beschrieben.
Es gibt bis heute noch keine Erklärung dafür, warum die Nervenzellen einfach absterben. Obwohl man seltene erbliche Varianten der Erkrankung entdeckt hat, ist der Morbus Parkinson keine Erbkrankheit im klassischen Sinn.
Die Diagnose erfolgt über eine ausführliche Krankengeschichte und eine körperlich-neurologische Untersuchung auf Basis Ihrer Symptome. Weltweit sind 6,1 Millionen Menschen von der Parkinson-Erkrankung, in Österreich sind rund 20.000 Menschen betroffen. Meist tritt die Erkrankung in der zweiten Lebenshälfte auf. Manchmal ist auch der Geschmackssinn beeinträchtigt, was zur Appetitlosigkeit führt. Ein weiteres Frühsymptom sind Schlafstörungen.
Die Behandlung von Morbus Parkinson besteht aus medikamentösen und nicht medikamentösen Therapien. Ziel aller Maßnahmen ist die Beherrschung und Linderung der Beschwerden sowie die zeitliche Verzögerung des Auftretens von Spätkomplikationen. Die Medikamente, die bei der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden, sollen den Mangel an Dopamin im Gehirn ausgleichen. Sie können die Symptome reduzieren, nicht aber die ursächlichen Schädigungen im Gehirn rückgängig machen.
Text und Fotocredit: Walter Schindler
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