Die Vortragsveranstaltung MeinMed am 5. November im Kulturhaus war von eher technischer Natur. OA Dr. Michael Anelli-Monti, LKH Murtal, referierte über das Thema „Was kann mein Herzschrittmacher? – Neue Entwicklungen in der Schrittmacherbehandlung“.
Bevor der Vortragende detailliert auf den Herzschrittmacher einging, erläuterte er den natürlichen Herzschrittmacher und die Entstehung des Herzschlags. Im rechten Vorhof des Herzens liegt der sogenannte Sinusknoten, der als Haupttaktgeber für den Herzschlag fungiert. Die normale Herzfrequenz liegt bei etwa 60 bis 80 Schlägen pro Minute; bei körperlicher Anstrengung, psychischem Stress wie Nervosität oder Fieber schlägt das Herz schneller.
Anelli-Monti skizzierte kurz die Entwicklung des Herzschrittmachers. Der erste vollständig in den menschlichen Körper implantierte Herzschrittmacher wurde 1958 von dem Arzt Åke Senning und dem Ingenieur der Firma Siemens Elema, Rune Elmqvist, in Stockholm einem Patienten eingesetzt. Damals wurde dem langfristigen Erfolg wenig Vertrauen geschenkt, da die Kapazität des Akkumulators schnell erschöpft war. Wie sieht der Herzschrittmacher heute aus? Es hat sich natürlich vieles geändert. Moderne Herzschrittmacher verfügen über eine Speicherfunktion, mit der die verbleibende Batterielaufzeit ermittelt werden kann. Sie sind so programmiert, dass die eigene Herzaktion des Patienten Vorrang hat; eine Stimulation durch den Herzschrittmacher erfolgt nur, wenn der eigene Herzschlag nicht ausreicht. Man unterscheidet zwischen drei Typen von Schrittmachern: Ein-, Zwei- und Dreikammer-Systeme. Welches Gerät implantiert wird, entscheidet der Kardiologe.
Zum Abschluss gab es Tipps zum Verhalten im Alltag:
Unbedenklich für Schrittmacherträger sind beispielsweise elektronische Geräte wie Computer, Fernseher, Haushaltsgeräte sowie Duschen, Baden oder Schwimmen. Potenziell beeinflussend für den Herzschrittmacher sind hingegen Magnete, Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen, Lautsprecher und Antennen oder Induktionsherde.
In der anschließenden Fragerunde konnten die Besucherinnen und Besucher allgemeine Fragen an den Vortragenden stellen.
Autor und Fotocredit: Walter Schindler
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