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Mythos Noreia – eine ewige Suche

Aktualisiert: 10. Apr.

Der Arbeitskreis Falkenberg lud gemeinsam mit dem Murtal Museum kürzlich zu einem geschichtlichen Vortrag in Judenburg ein. Thema des Abends war die Spurensuche nach der sagenhaften keltischen Königsstadt Noreia sowie ein Blick auf archäologische Fundstätten in der Region.

Franz Bachmann, Eva Volkar, Renate Jernej und Margarete Gruber v. li.
Franz Bachmann, Eva Volkar, Renate Jernej und Margarete Gruber v. li.

Als Referentinnen eingeladen waren Eva Volkar von der Stadtgemeinde Judenburg und Renate Jernej vom Kärnten Museum. Die Zahl der interessierten Besucherinnen und Besucher überstieg die Erwartungen deutlich – begrüßt wurden sie von Margarete Gruber und Franz Bachmann vom Arbeitskreis Falkenberg.

Margarete Gruber begrüßte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher zum Vortrag über die keltische Königsstadt Noreia.
Margarete Gruber begrüßte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher zum Vortrag über die keltische Königsstadt Noreia.

Spuren aus der Region

Eva Volkar präsentierte im ersten Teil des Vortrags einen Überblick über Bodenfunde zwischen Falkenberg und Pöls und zeigte unter Einsatz von GIS-Fotos und Prospektionen auf, wie archäologische Entdeckungen zerstörungsfrei sichtbar gemacht werden können.

Eva Volkar bei ihrem Vortragsteil über archäologische Bodenfunde zwischen Falkenberg und Pöls.
Eva Volkar bei ihrem Vortragsteil über archäologische Bodenfunde zwischen Falkenberg und Pöls.

„Sie werden es trotzdem nicht wissen“

Renate Jernej beleuchtete die historische und mythologische Bedeutung der sagenumwobenen Stadt Noreia und eröffnete ihren Vortrag mit einem augenzwinkernden Hinweis: „Sie werden einiges zu diesem Thema erfahren und sie werden nachher immer noch nicht wissen, wo Noreia ist.“

Der antike Ort Noreia lag im östlichen Alpenraum und galt – laut Gaius Iulius Caesar – als Hauptstadt des Königreichs Noricum. Bereits Plinius der Ältere zählte Noreia zu den untergegangenen Städten des Abendlandes. Viele Orte in Kärnten und der Steiermark werden seit jeher mit dem sagenhaften Zentrum in Verbindung gebracht.

Renate Jernej beim Vortrag über die historische und mythologische Bedeutung der Stadt Noreia.
Renate Jernej beim Vortrag über die historische und mythologische Bedeutung der Stadt Noreia.

Kuriose Ortsgeschichte

Im Jahr 1929 wurde in St. Margarethen am Silberberg (Gemeinde Mühlen) ein vermeintliches Noreia entdeckt. Der Ort wurde daraufhin am 26. März 1930 offiziell in „Noreia“ umbenannt. Heute gilt in der Fachwelt als gesichert, dass die dortigen Funde keinen Bezug zur versunkenen Stadt haben.


Mythos und Bedeutung

Noreia war für die Kelten der Alpenländer der Name der Großen Muttergöttin – von den Römern als Isis Noreia verehrt. Sie ist ebenso Stadtname, Heiligtum, Straßenstation und mythischer Ort. Inschriften zeugen von Heiligtümern in Hohenstein im Glantal und auf dem Ulrichsberg. Die Suche nach dem wahren Ort von Noreia bleibt bis heute spannend – und ungeklärt.


Foto Crédit: Walter Schindler

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