Am Pfingstsonntag wurde die Hubertuskapelle in Eselsberg zum Treffpunkt für zahlreiche Besucher aus der Region Oberwölz. Die Landjugend-Ortsgruppe Oberwölz hatte zum traditionellen „Pfingstringen“ eingeladen, und viele Schaulustige sowie einige mutige Burschen folgten dem Ruf zum Kräftemessen.
Der Auftakt begann zur Mittagszeit mit einer feierlichen Andacht bei der Hubertuskapelle. Anschließend lud der Musikverein Winklern-Oberwölz mit der Gruppe „Die Hinteregger“ zum Frühschoppen ein, was das Fest in ein lebendiges Volksfest verwandelte.
Das Pfingstringen der Landjugend Oberwölz zog viele Zuschauer und aktive Teilnehmer an. Um 14:00 Uhr eröffnete der mit Seilen und Sägespänen markierte Ring. Beim Ringen geht es nicht nur um Schnelligkeit und Technik, sondern auch um strenge Regeln. Jeder Teilnehmer erhält einen Steirerjanker und einen Gürtel, und es ist nur erlaubt, den Gegner am Gürtel oder Janker zu Boden zu bringen. Das Pfingstringen gibt es seit dem 18. Jahrhundert und war von jeher ein Kräftemessen zwischen den Männern und Burschen des Wölzertales. Seit 2000 findet das Pfingstringen jährlich bei der Hubertuskapelle in Eselsberg statt. Davor wurde es immer auf der „Lugtratte“, einer Kapelle auf 1.460 m Seehöhe zwischen dem Hinteregger- und dem Schöttlgraben, ausgetragen.
Die Ringer erhielten vorab genaue Anweisungen zum Verhalten im Zweikampf, bevor der Wettbewerb begann. Für die zahlreichen Zuschauer bot sich ein aufregendes Spektakel, bei dem alle gespannt verfolgten, wer als Nächster zu Boden gehen würde. Direkt im Anschluss fand die Siegerehrung statt, bei der die Gewinner mit einem kunstvoll gestalteten Holzbrett mit der Inschrift „Pfingstringen 2024“ ausgezeichnet wurden. Laut Erzählungen riss der Sieger früher ein Brett vom Zaun und nahm es als Siegestrophäe mit nach Hause. Diese Tradition wird bis heute fortgeführt: Die Gewinner erhalten ein Pfingstbrett als Trophäe, das von den Mitgliedern der Landjugend selbst angefertigt wird.
Die Sieger in den verschiedenen Altersklassen waren: Florian Putzenbacher (bis 10 Jahre), Alexander Schlacher (11 bis 14 Jahre), Matthias Midl (15 bis 18 Jahre) und Stefan Miedl (über 18 Jahre). Die Ehrungen wurden von LJ-Obmann Stefan Berger, LJ-Leiterin Alexandra Sattler und Kampfrichter Robert Reiter vorgenommen.
Ein weiteres Highlight des Tages war das „Schaflotto“, das seit einigen Jahren Teil des Programms ist. Beim Loskauf wurde jedem Los eine bestimmte Fläche auf einer Wiese zugewiesen. Die beiden schwarzen Schafe ließen nicht lange auf sich warten, und nach wenigen Minuten erfüllte eines der beiden Schafe seinen „Kotabsatz“. Die genaue Stelle wurde durch präzises Ausmessen ermittelt, und die Siegerin des „Schaflottos“ war Sophia Novak, die einen Thermengutschein im Wert von 150 Euro erhielt.
Das Pfingstfest an der Hubertuskapelle bot den Besuchern ein unvergessliches Erlebnis voller Tradition, Spannung und Gemeinschaft.
Fotocredit: Landjugend Oberwölz
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